· 

Peloponnes. Sofiko. Ready to go ...

Zehn Tage haben wir gemeinsam mit Anjas Eltern in einem Ferienhaus in diesem idyllisch gelegenen, ruhigen Bergdorf im Osten des Peloponnes verbracht und nun stehen wir mit unseren Rädern in den Startlöchern. Es ist relativ zeitig am Morgen, aber nicht mehr ganz so früh, wie diese Zeilen eigentlich geschrieben hätten werden sollen. Nach Nacht- und Frühschichten hat heute Morgen der Wecker versagt und die Frühstücksvorbereitungen sind schon in vollem Gange. Aus diesem Grund (abgesehen davon, dass wir ja auch Kulturbanausen sind) sollen diese vorerst letzten Zeilen von uns an euch nicht etwa der historischen Abhandlung der griechischen Geschichte gewidmet sein, sondern einfach einen lieben Gruß in die Heimat und an alle Leser darstellen und euch auf den aktuellen Stand der Dinge bringen, wie wir die Zeit hier verbracht und genutzt haben und was nun ansteht.

Rückblick auf die vergangenen Tage ...

Frühling. Sonnenschein. Familie. Marktbesuche. Anbaden im Mittelmeer bei 16 Grad Wassertemperatur. Weltkulturerbe. Antike Stätten. Epidauros. Mykene. Die alten Griechen. Weitblicke. Kleine Gassen. Mächtige Festungen. Ruinen. Kiesstrände. Türkisbaues Wasser. Seeigel. Kanal von Korinth. Schneebedeckte Berge. Olivenbäume. Frühlingsblüher. Orthodoxe Kirchen und Klöster. Kleine Straßen. Viele Kurven. Schlemmerei. Vino. Kochen. Hausmannskost. Frisch gepresster Orangensaft. Vanillepudding mit Erdbeeren. Schokoladen-Osterhasen. Tzatziki. Frühstücken auf der Terrasse bei Sonnenschein. Apfelkuchen. Kaffee trinken. Ouzo verkosten. Tavernen-Besuche. Oster-Sonntag. Telefonieren. Fotos zeigen. Malaysia-Geschchten schreiben. Zeitreise in den Oman. Blog. Fotos sichten und aussortieren. Workaway. Gedankenspiel. Ideen. Wo geht die Reise dieses Jahr hin. Transporter ausbauen. Pläne schmieden. Fahrradtaschen packen.Wäsche waschen. Löcher stopfen.  Gepäck aussortieren. Touren planen. Camping- und Karten-Apps herunterladen. Die Ruhe genießen. Von krähenden Hähnen und bellenden Hunden geweckt werden. Blökende Schafe beobachten.

Epischer wird es wieder werden, wenn wir die Heimat erreicht haben (dann könnt ihr euch auf Geschichten vom Radeln freuen und ab heute werden wir ohne unsere schwarze Kiste namens Laptop reisen.


Sofiko ist ein Ruhepol für uns gewesen, an dem wir viel liegen Gebliebenes aufbereitet und die kommenden Wochen geplant haben. Wir haben Ideen, die uns schon seit längerem im Kopf herumschwirrten formuliert und sind gespannt, ob (und wenn ja welche) Resonanzen es geben wird.

Wie es bei uns weitergeht ...

Wir werden uns minimalistisch ausgestattet mit unseren Zweirädern gen Heimat bewegen und zu unserer letzten Etappe unserer Glücksreise aufbrechen. In den kommenden Tagen wollen wir den Peloponnes durchqueren (wenn wir gewusst hätten, dass es hier so bergig ist ... ) und Ostern mit den orthodoxen Griechen feiern (ist hier eine Woche später als in Deutschland).

 

Erreichen wir die Westküste, schwebt uns zum aktuellen Zeitpunkt folgende weitere Route vor:

Inselhüpfen nach Kefalonia - Lefkada; auf dem griechischen Festland weiter nach Norden bis Igoumenitsa; hier werden wir uns entscheiden - Albanien, Italien oder Korfu? Je nachdem, wie lange wir bis Igumenitsa brauchen, wird die Entscheidung ausfallen. Richtung Italien soll es auf jeden Fall gehen - nach den alten Griechen möchten wir auch den alten Römern noch einen Besuch abstatten (Rom ist auch eine der europäischen Hauptstädte, die wir beide noch nicht kennen). Nach Rom stehen viele Kilometer Italien an, bevor wir die Alpen erreichen. Wir haben schon so einige Male die Frage gestellt bekommen "Wie wollt ihr denn bloß mit den Rädern über die Alpen kommen?". Bis dahin sind wir fit. ;-) Die Peloponnes wird uns das bergauf- und -abfahren lehren.

 

Wenn die Strecke zu öd, zu anstrengend, zu kalt, zu heiß, zu lang oder zu was auch immer wird, dann finden wir schon eine alternative Lösung, um eine Etappe zu kürzen, ein paar Kilometer zu überbrücken. Züge, Busse, Pick-Ups, Bauern mit größeren Fahrzeugen. Wir werden schon irgendwie weiterkommen, wenn die Muskeln versagen. Ihr fragt euch bestimmt, wie lange unsere Tour dauern wird? Wir rechnen mit etwa fünf bis acht Wochen.

 

Da wir ohne Laptop reisen, wird die nächste "richtige" Geschichte auf diesem Blog also frühestens im Mai zu lesen sein. Wir freuen uns darauf, euch zu berichten - nun werden wir aber erst einmal losstrampeln, damit es auch etwas zu berichten gibt.

 

PS. Noch mehr als auf das Geschichten schreiben, freuen wir uns darauf, bekannte Gesichter wiederzusehen und nach so vielen Monaten des Unterwegsseins in die Arme zu schließen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Lieblingsonkel (Dienstag, 03 April 2018 17:50)

    Es ist schön, wieder etwas von Euch zu hören. Ich glaube, es dürfte für Euch nicht schwierig sein, über die Alpen mit dem Fahrrad zu kommen, denn ich habe vor vielen Jahren viele Radfahrer die Alpenpässe überqueren sehen. Karin soll am 9. 4. aus dem Krankenhaus kommen. Ich freue mich, Euch ab 5. Mai wiederzusehen.