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Die Fahrt beginnt - mit dem Zug von Berlin nach Moskau

Es geht los..

Die ersten Datschen fliegen draußen am Fenster vorbei. Wir sind bereits in Russland und seit Berlin ist viel Zeit vergangen. In 3 Stunden werdin wir Moskau erreichen. Die Zeit verfliegt, wobei wir innerlich viel erlebt haben. Der Abschied in Berlin von Anja mit ihren Eltern und ihrer Oma war tränenreich - Freuden- und Abschiedstränen hielten sich die Waage. Freunde und Bekannte schickten uns noch sehr schöne Nachrichten, mit "großes Abenteuer" und "viele tolle Erlebnisse" und "genießt alle Momente" - wir freuen uns über jede Nachricht, wobei die Worte auch noch sehr "groß" wirken.
Erstmal fühlen wir nur eine ungläubige Urlaubsstimmung und stoßen mit einem Rotwein zu Käse & Brot an. Die erste Nacht verbringen wir in einem luxuriösen und kuscheligen Zweibett-Abteil: Eine Art kleines Hotelzimmerchen mit Doppelstockbett, frisch bezogenen Betten, Kleiderbügeln, Waschbecken, Steckdose, abschließbarer Tür und Waschbeutel der russischen Staatsbahn (blaue Schläppchen, Zahnbürste, Schuhputz-Kit, Seife, Kamm, Kopfhörer). Die Betten sind sehr weich und so schaukeln wir durch Polen. Um 3:30 Uhr weckt uns der Schaffner Dimitri, da die Grenze nach Weißrussland bevorsteht. Wir sind etwas nervös. Wird alles klappen ? Wird das teure Visa (Transit 60 Euro) akzeptiert ? Wir wissen nicht, ob wir an der Grenze aussteigen müssen oder nicht, machen uns ausgehfertig und warten der Dinge, die da kommen. Die Grenzbeamten kommen, nehmen unsere Pässe mit und nach 30min erhalten wir sie mit einem Stempel zurück - die EU liegt nun hinter uns. Anschließend kommt noch ein junger Zollbeamter, der unser Gepäck "begutachtet". Da wir uns gegenseitig nicht verständigen können, zeigen wir ihm zwei Beutel aus Anjas Rucksack und er scheint zufrieden zu sein. Vielleicht wollte er auch irgendetwas anders, zumindest belässt er es dabei.  :)
In Terespol werden die Waggons auf die breiteren Schienen umgestellt, wobei man hiervon nix mitbekommen hat, außer dass man kurz in einer Halle steht und Männer am Zug basteln. Das war im Reiseführer irgendwie spektakulärer beschrieben. Wir legen uns nochmal 3h hin und erwachen kurz vor Minsk. Etwas die Beine draußen vertreten, aber nicht zu lange. Wir frühstücken und dösen wieder ein bis zum Bahnhof von Orsha - die ersten Babuschka-Omas erwarten uns beim Aussteigen. Wir sind überrascht, mit welchem Eifer und Endergie die alten Damen die Zugreisenden doch "belagern": Walderdbeeren (100 Rubel = 1,30€), Tomaten, Gurken und Wurst gibt's Angebot. Wir denken an unseren gut gefüllten Proviantkoffer und auch wenn die Babuschkas weiter freundlich auf uns einreden, kaufen wir (noch) nichts.
Die Landschaft draußen erinnert an Schweden oder Lettland - Birken und Lupinen, vereinzelte Dörfer, Holzdatschas und erstaunlich viele türkis-blaue Häuser und Bauten. Wie wird Moskau sein ? Herschaftlich? Mondän? Freundlich? Werden wir uns in der Metro verlaufen ? Die Bebauung wird dichter und bald taucht "Moskau City", ein Wolkenkratzer-Areal, welches mit Shanghai vergleichbar ist, auf: Moskau - wir kommen!

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