· 

Welcome to Mongolia!

Wir haben Ulan-Ude mit dem Nachtbus gen Ulan-Bator verlassen - und obwohl der Bus die schnellere und kostengünstigere Variante war, um aus Russland aus- und in die Mongolei einzureisen und das Grenzprozedere auch durchaus gut geklappt hat, so stellen wir für uns fest: Nachtbusfahrten kommen künftig nur im Notfall in Frage. Es ist einfach ungemütlich, eingeklemmt im Bus durch die Nacht zu holpern, nichts als Schwarz zu sehen, ab und zu ein bisschen zu dösen. Mal zu frieren (die Tempereraturen liegen nur knapp über dem Gefrierpunkt) und zurück im Bus zu schwitzen (ein Hoch auf die Heizungen dieser Welt!). Sowohl an der russischen als auch an der mongolischen Grenze heißt es: allesamt raus aus dem Bus inkl. Gepäck.
Kurz nachdem uns ein mongolischer Grenzbeamter mürrisch den Einreisestempel in den Pass geknallt hat (zwei Uhr in der Früh) und wir uns darauf freuen, nun endlich ein paar Stündchen am Stück zu schlafen, hält der Reisebus erneut an: Zeit zum Geld wechseln. Wie gut, dass wir nichts tauschen - die beiden Damen mit den dicken Geldbündeln, die wohl einen "guten Kurs anbieten" haben wohl eine Mitreisende ordentlich über den Tisch gezogen. Es wird diskutiert und gekeift und wenn der Busbegleiter nicht schlichtend eingegriffen hätte, wären wohl die Fetzen geflogen. Wir fühlen uns ein wenig peinlich berührt, diesem Streit in der uns sehr fremden Sprache zu lauschen und die Gestiken der  Involvierten zu beobachten. Die Pause dient auch dazu, zu essen: In einem großen Lokal wird warm gespeist - wir vertreten uns die Füße in der unwirtlichen Lobby des irgendwie eigenartigen Gebäudes und statten dem kleinen Supermarkt einen Besuch ab: Aus den Regalen lachen uns Haribo und Gut&Günstig-Kekse entgegen. Wo bitte sind wir denn hier gelandet? An die Tatsache, dass jedes noch so kleine mongolische Lädchen mit Importware ausgestattet ist, gewöhnen wir uns schneller als uns vom Grunde her lieb ist. Ein toller Luxus auf Reisen. Hierzu später mehr.
Als wir am Morgen müde und gerädert aufwachen, hat sich die Landschaft stark verändert: Die Straße windet sich wie eni graues Band durch grüne , karge Hügel. Jurten und kleine Häuschen säumen den Straßenrand. Welcome to Mongolia!
Auf Ulan-Bator sind wir sehr gespannt - haben jedoch auch nicht allzu hohe Erwartungen: Eine unorganisierte und mehr hässlich als schöne Hauptstadt soll es sein, die mit einem "ganz besonderen" geografischen Rekord glänzt: Keine Hauptstadt liegt weiter vom Meer entfernt als UB. Wir freuen uns darauf, die mongolische Hauptstadt kennen zu lernen und als Sprungbrett in die Weite zu nutzen ...

Nützliche Infos zum Überland-Busfahren (Ulan-Ude/Russland - Ulaan-Bator/Mongolei)
  • Es fahren tägl. Busse von Ulan-Ude nach Ulan-Bator (morgens um 07:30 Uhr); zweimal pro Woche (Fr./So.) gibt es zusätzlich den Nachtbus um 19:00 Uhr. Fahrzeit: ca. 12 - 13 Stunden (bei uns hat es noch zwei Stunden länger gedauert)
  • Preis pro Ticket: 1500 Rubel
  • Tickets werden am Busbahnhof verkauft - besser ein paar Tage vor der geplanten Abfahrt kümmern. Vor allem die Tickets am Morgen sind beliebt und leider oft ausverkauft (weshalb wir letzendlich mit dem Nachtbus gefahren sind).
  • Der Busbahnhof in Ulan-Bator befindet sich ca. 7 km westlich vom Stadtzentrum. Für die Fahrt zum Hostel (Nähe Beatles Square/State Department Store) haben wir zu viert mit Gepäck 15.000 Tugrik (ca. 5,5 Euro) bezahlt. Taxipreis in Ulan-Bator: ca. 800 - 1.000 Tugrik pro Kilometer.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0